Antrag gem. §§ 10 und 32 der Geschäftsordnung des Rates der Landeshauptstadt Hannover

Errichtung einer Oberstufe an der IGS Bothfeld

Der Bezirksrat möge beschließen:

  1. Die IGS Bothfeld wird zum 01.08.2019 (Schuljahr 2019/20) um eine gymnasiale Oberstufe (Sekundarstufe II) erweitert.
  2. Bei dem anstehenden Umbau und der baulichen Erweiterung des Gebäudekomplexes Hintzehof 9 ist der Raumbedarf für die Oberstufe zu berücksichtigen.

Begründung:
Im Sommer 2019 wird der erste Jahrgang, der zum Schuljahr 2013/14 in die neue IGS Bothfeld (Niedersachsens erste Kulturschule) aufgenommen worden ist, die 10. Klasse beendet haben. Es ist davon auszugehen, dass von den Schülerinnen und Schülern dieses Jahrgangs ein Großteil den erweiterten Sek I-Abschluss erreichen und damit der Wunsch deutlich wird, an dieser Schule zu bleiben, um das besondere Profil der Kulturschule weiter nutzen zu können und hier das Abitur abzulegen. Da die bestehenden Oberstufen bei den Gymnasien und Gesamtschulen im Stadtgebiet keine nennenswerten Aufnahmereserven haben, ist eine gymnasiale Oberstufe im Nordosten an der IGS Bothfeld eine sinnvolle und nötige Ergänzung.

Auch bei der Planung der gymnasialen Oberstufe am Standort Büssingweg haben die drei beteiligten IGSen List, Vahrenheide/Sahlkamp und Büssingweg eine größere Oberstufe gewünscht als jetzt eingerichtet wird. So werden nicht alle Schülerinnen und Schüler mit dem erweiterten Sek I-Abschluss aus diesen drei IGSen am Büssingweg unterrichtet werden können. Deshalb wäre es sinnvoll, wenn am Standort Bothfeld eine weitere Aufnahmemöglichkeit für diese Schülerinnen und Schüler bestände.

Die Gründe für den Standort Bothfeld sind u.a.:

  • Der Nordosten Hannovers ist ein stetig wachsender Stadtteil, geplant sind u.a. die Neubaugebiete Hilligenwöhren sowie Bothfelder Kirchweg und die Schaffung eines Wohngebietes auf dem Gelände der ehemaligen Freiherr-Fritsch-Kaserne Weitere schulische Ressourcen (auch besonders eine Oberstufe) werden deshalb zeitnah benötigt.
  • Die IGS Bothfeld kann aus eigenen Ressourcen die Schülerschaft für eine Oberstufe hervorbringen. Die Zusammensetzung der Jahrgänge weist eine entsprechende Mischung auf. Der hohe Anteil leistungsstarker Schülerinnen und Schüler spricht deutlich für die Einrichtung einer Oberstufe. Die IGS Bothfeld weist hohe Anmeldezahlen auf, zum Schuljahr 2016/17 konnten nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden.
  • Die Infrastruktur des Schulgeländes bietet ausreichend Platz, das Schulgebäude kann erweitert und aufgestockt werden. Eine große Sporthalle und ein daran angrenzender Sportplatz sind vorhanden.
  • Die IGS Bothfeld weist als Kulturschule ein Alleinstellungsmerkmal in Niedersachsen auf. Eine Beschulung der Schülerschaft am Standort bis zum Abitur ist deshalb wünschenswert.
  • Eine Kooperation bezüglich einer gemeinsamen Oberstufe mit der Gerhart-Hauptmann-Schule (Antrag auf Umwandlung in eine IGS liegt vor) ist geplant. Auch dadurch wird die zu errichtende Oberstufe in Bothfeld ausgelastet sein und ein gut aufgestelltes Oberstufenangebot vorhalten können.
  • In der Region nordöstlich von Hannover entstehen Integrierte Gesamtschulen (Isernhagen, Burgwedel). Die Nachfrage nach Oberstufenplätzen wird ggf. auch dadurch gestärkt.
  • Der Stadtteil Bothfeld verfügt über keine gymnasiale Oberstufe. Im Rahmen einer sinnvollen Verteilung von Oberstufen in der Landeshauptstadt Hannover ist ein Oberstufenstandort in Bothfeld für die Infrastruktur in Hannovers Nordosten wichtig.
  • Zudem liegt eine Machbarkeitsstudie für eine Erweiterung der IGS Bothfeld mit Oberstufe vor.
  • Die auslaufende Albrecht-Dürer-Schule (Förderschule), die sich in unmittelbarer Nähe der IGS Bothfeld befindet, soll nach Auffassung der SPD-Fraktion auch im Anschluss langfristig für schulische Zwecke erhalten bleiben und könnte während der Bauzeit vorübergehend durch die IGS Bothfeld genutzt werden.

Im Ergebnis sprechen somit diese zahlreichen Gründe für die Errichtung einer Oberstufe an der IGS Bothfeld und die Planungen hierzu sollten deshalb zeitnah beginnen.